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Donnerstag, 10. Dezember 2020
Zehn
kuena, 09:16h
In diesem Jahr ist mir beinahe mein Weltbild von der Wand gefallen (um es mit Tucholsky zu sagen) und nun das ...
Gestern auf meiner Frührunde traf ich wieder ein mal dieses ältere, hochgewachsene, sehr schlanke, sehr aufrechte Ehepaar, sie 83, er 90 mit Nodic-walking-Stöcken und einem seligen Lächeln voran. Üblicherweise wünschen wir uns im vorbeigehen ein fröhlich freundliches „Guten Morgen“. Gestern nun sprach sie mich an und sagte: „Sie sehen einem Bewohner unserer Seniorenresidenz sehr ähnlich.“ (Grüßten die deshalb so freundlich, weil sie mich mit dem verwechselten?) „Na“ sagte ich „ich bin aber noch nicht soo alt.“ „Ach“ sagte sie „die bei uns einziehen werden auch immer jünger, die sind teilweise erst 70.“
„Hm“ dachte ich „70 bin ich auch noch nicht, sehe ich so aus? Sehen die jungen Frauen, die mir ein Lächeln schenken, in mir nicht einen halbwegs attraktiven Mann in den besten Jahren (im günstigsten Fall) oder zumindest einen potenziellen Sugar Daddy (immerhin) sondern sehen sie mich als einen rüstigen Opa, den man bald mal beerben könnte? Muss ich jetzt auch noch mein
… Selbstbild gerade rücken?“
Im weiteren Verlauf des Gesprächs erzählte mir die Dame dann noch, dass eine Bewohnerin des Hauses (die Miss Austria von 1949, die Älteren werden sich erinnern) an der Seuche erkrankt ist, eine der Putzfrauen hätte die Seuche wohl ins Haus getragen. „Verdammt, hat es ihr Haus jetzt auch erwischt“ sagte ich „da passen Sie mal gut auf sich auf und bleiben Sie gesund.“ Sagte sie: „Wir sagen immer: bleiben Sie negativ!“ und lachte.
Eigentlich wollte ich hoite zum Zahnarzt, fühle mich aber etwas verschnupft und habe abgesagt. Da starte ich doch jetzt lieber in meinen strukturierten Alltag, geh meine Runde, erledige Einkäufe und Haushalt …
Später dann Yoga:
Und immer schön negativ bleiben, also auch Sie.
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Gestern auf meiner Frührunde traf ich wieder ein mal dieses ältere, hochgewachsene, sehr schlanke, sehr aufrechte Ehepaar, sie 83, er 90 mit Nodic-walking-Stöcken und einem seligen Lächeln voran. Üblicherweise wünschen wir uns im vorbeigehen ein fröhlich freundliches „Guten Morgen“. Gestern nun sprach sie mich an und sagte: „Sie sehen einem Bewohner unserer Seniorenresidenz sehr ähnlich.“ (Grüßten die deshalb so freundlich, weil sie mich mit dem verwechselten?) „Na“ sagte ich „ich bin aber noch nicht soo alt.“ „Ach“ sagte sie „die bei uns einziehen werden auch immer jünger, die sind teilweise erst 70.“
„Hm“ dachte ich „70 bin ich auch noch nicht, sehe ich so aus? Sehen die jungen Frauen, die mir ein Lächeln schenken, in mir nicht einen halbwegs attraktiven Mann in den besten Jahren (im günstigsten Fall) oder zumindest einen potenziellen Sugar Daddy (immerhin) sondern sehen sie mich als einen rüstigen Opa, den man bald mal beerben könnte? Muss ich jetzt auch noch mein
… Selbstbild gerade rücken?“
Im weiteren Verlauf des Gesprächs erzählte mir die Dame dann noch, dass eine Bewohnerin des Hauses (die Miss Austria von 1949, die Älteren werden sich erinnern) an der Seuche erkrankt ist, eine der Putzfrauen hätte die Seuche wohl ins Haus getragen. „Verdammt, hat es ihr Haus jetzt auch erwischt“ sagte ich „da passen Sie mal gut auf sich auf und bleiben Sie gesund.“ Sagte sie: „Wir sagen immer: bleiben Sie negativ!“ und lachte.
Eigentlich wollte ich hoite zum Zahnarzt, fühle mich aber etwas verschnupft und habe abgesagt. Da starte ich doch jetzt lieber in meinen strukturierten Alltag, geh meine Runde, erledige Einkäufe und Haushalt …
Später dann Yoga:
Und immer schön negativ bleiben, also auch Sie.
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