Freitag, 3. August 2018
Alles in Butter.
Lange hatte ich echt Panik vorm menschgemachten Untergang, hab ich eigentlich immer noch, aber im Moment hab ich auch echt meinen Spaß dran. Jede Horrormeldung von allen Winkeln der Erde erschrecken und amüsieren mich zugleich. Galgenhumor? Endlich das Gefühl, doch schon lange Recht gehabt zu haben? „Wir wollten nicht unbedingt Recht haben“ las ich mal irgendwo „es wäre uns lieber gewesen, wir hätten nicht Recht behalten.“ Ob wohl irgendwann nochmal die Vernunft siegen wird?

Wenn ich in den Schrebergarten komme, morgens um 8, dann ist es dort echt kühl, während in den Straßen bereits 24 Grad herrschen, aber, noch immer gibt es Pläne, die Schrebergärten platt zu machen, um den Autobahndeckel mit Betongold zu bezahlen. Den wollen sie dann auch begrünen, mit Rasen. Bäume kann man nicht auf 40 (oder 60?)cm Erdboden Pflanzen. Vielleicht sollte man den Betondeckel lieber grün anmalen, ökologisch nicht viel weniger sinnloser als Rasenflächen, bleibt aber grün. Gerade las ich im „Elbe Wochenblatt“: „Ein ausgewachsener Laubbaum mit einen Standraum von 100 Quadratmetern bindet mehr Staub und regeneriert mehr Luft als 20.000 Quadratmeter Wiesenfläche.“, als Quelle nennen sie den NABU.

In unserem Kleingarten von 300 Quadratmetern stehen: ein alter Apfelbaum, ein junger Apfelbaum, ein junger Kirschbaum (ca. 13 Jahre), ein alter Zwetschgenbaum, ein Holunderbusch. Für den Deckel, und gleichzeitig für den Ausbau einer Straße, also noch mehr Autoverkehr, sollen, wenn ich das recht erinnere, 400 (oder waren es 800?) Schrebergärten platt gemacht werden. Wieviel Wiesenfläche muss dafür geschaffen werden? Wobei, das werden ja nicht mal Wiesen werden, sondern schön, hmm, gepflegte „Rasen“-flächen, zum Chillen und Grillen. In einem Sommer wie diesem, wieviel Liter Wasser will man auf die Flächen gießen? Wir gießen unseren Rasen nicht, weil er ökologisch nicht wertvoll ist, sondern schauen tränenden Auges zu wie er vertrocknet. Wir gießen nur unser Obst und Gemüse und ein paar ausgewählte Blühpflanzen die viel Wasser brauchen und Bienenfutter sind.

Meine schwergewichtigen Nachbarn, die kaum noch die Treppe hoch kommen, aber mir sagen, wenn ich an Ihnen mit meinen Taschen voller Bier vorbeirenne, ich soll das Rauchen sein lassen, verstehen das Prinzip der „Isolier!“-Verglasung nicht und reißen ständig die Treppenhausfenster zum 70 Grad heißen Südhinterhof auf, und ich ammüsier mich in meinen nur 26 Grad warmen Studierstübchen. Die reißen auch alle anderen Fenster ihrer Wohnung ständig auf. HAHAHA. Und stöhnen und leiden.

Und ich („Ich bin froh, dass ich kein Dicker bin ...“ wie schon Marius Müller-Westernhagen sang) freu mich über diesen Sommer, Klimaerwärmung sei Dank, der endlich den Namen Sommer verdient!

Wie gesagt, noch hab ich viel zu lachen, das „Heulen und Zähneklappern“ wird mich auch noch wieder überkommen, bis dahin genieße ich meine gute Laune, rauch wie ein Schlot und sauf wie ein Loch. Mich zu Tode? Vielleicht. Besser als Bluthochdruck, Altersdiabetes, Darmkrebs (rotes Fleisch) ist das alle mal, denn ich hab Spaß dabei.

Ein schönes Wochenende wünsche ich. Und falls jemand grillt oder so, schön aufpassen, griechisches Wetter ja, aber bitte keine Feuerbrünste.





ein Opfer des Gewitters letzte Woche.





verbrannte Blätter und weitere Ascheteile flogen bis in unseren Garten, in dem wir schliefen. Das hätte auch bös ins Auge gehen können:





P.S.zu diesem Beitrag auf die Ohren: "Dance, M.F., dance" by: The "Violent Femmes". Und ja, ich sitzt noch immer im Studierstübchen und nicht im Garten, weil auch mein Ängel noch immer im Büro schwitzt. Neulich zeigte das Thermometer diese Aussenthemperatur an:





HAHAHIHIHOHO!
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